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Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.
Johann Wolfgang von Goethe

14/4/2018 4 Comments

Von Las Vegas zum Navajo National Monument

Text: Pascal Fotos: Monika und Pascal
Das Dead Valley hatten wir unterdessen hinter uns gelassen und fuhren weiter durch Nevada Richtung Las Vegas. Kurz nach der Staatsgrenze war auch schon der Dieselpreis wieder auf das uns vertraute Niveau von 2.89 $ pro Gallone gesunken, das entspricht ca. 76 Rappen pro Liter. Also zögerten wir nicht lange und tankten erst mal voll. Wie immer um die Mittagszeit holten wir uns auch einen schönen, grossen 20 Oz Becher Kaffee. Es wehte ein kühler Wind aus Westen aber die Sonne schien herrlich warm und die Fahrt nach Las Vegas über die Hochebene von Nevada einfach atemberaubend. Wegen dutzender Baustellen auf der Interstate verpassten wir unsere eigentliche Ausfahrt und mussten irgendwo in einem Aussenquartier umständlich auf den rechten Weg zurückzufinden. Kein Problem mit Navi, sollte man meinen – aber genau da streikte das Ding. Irgendwann fanden wir den Campingplatz, richteten uns ein und genehmigen uns zunächst eine Pause, eine Dusche und danach reinigten wir unseren Blue. 
Bild
Entlang des Strip in Las Vegas
Am nächsten Tag benutzen wir erstmal unsere Uber App um ins Zentrum zu gelangen. Uber ist eine Art Taxi, mit welchem private Personen mit eigenen Autos zu sehr günstigen Preisen Taxifahrten anbieten. Alles lässt sich bequem über eine Smartphone App buchen und klappte wunderbar. Wir erreichten unser Ziel binnen zwanzig Minuten für knappe 3 Dollar pro Person. Marlon, unser Uber-Fahrer setzte uns genau an der Freemontstreet ab. Wir verbrachten den ganzen restlichen Tag zu Fuss auf dem «Strip». Hier gibt es neben Casinos und Hotels alle paar Meter Heiratskapellen und Fastfoodbuden zu bestaunen. Gegen Abend füllten sich die Strassen mit Menschen und Autos und die weltbekannten Leuchtreklamen erstrahlen in allen Farben. Für meinen Geschmack viel Kitsch aber man muss halt auch mal über seinen Schatten springen können – wir sind hier schliesslich in der Kitsch-Hauptstadt. Alle die berühmten Casinohotels wie das Mirage, das Bellagio, Venetian, NewYork NewYork, Excalibur, Luxor und wie sie alle heissen – alles entlang des Las Vegas Boulevard, den die Einheimischen liebevoll «the strip» nennen. Bis zum Ende des Tages schlenderten wir über 20 Kilometer kreuz und quer über den Las Vegas Boulevard. Am Abend fuhren wir mit dem Bus wieder etwas zurück zum Stratosphere Tower, wo wir im Theater die Michael Jackson Tribute Show «MJLive» besuchten. Die Show war total Ausverkauft und der Sänger imitierte nicht nur die Stimme des King of Pop sehr gut, er hatte auch sämtliche Moves bis zur Perfektion drauf. Begeistert und Glücklich fuhren wir wieder mit Uber zurück zum Campingplatz.

Mit dem Heli zum Grand Canyon
Für den nächsten Tag hatten wir am Abend einen dreieinhalbstündigen Helikopterflug zum Grand Canyon mit Landung am Colorado River und Sektdinner gebucht – ein Wahnsinnserlebnis. Man merkt eigentlich erst wie tief der Canyon wirklich ist, wenn man den steilen Wänden entlang zum Talboden des Colorado River hinunterfliegt. Gerne wären wir auch noch in den Canyon hinunter gewandert, aber wir trauten uns die Wandertour rein Kräftemässig nicht zu. 1600 Höhenmeter runter und auch wieder hochzusteigen verlangt doch etwas mehr Ausdauer und Fitness. Unsere Reise ging dann weiter Richtung South Rim des Grand Canyon. Wir fuhren mit unserem Blue über einen historischen Teil der Route 66 nach Williams, wo unser Etappenziel KOA Campingplatz auf uns wartete.

Der Grand Canyon South Rim
Tags darauf machten wir uns auf den Weg zum etwa eine Stunde entfernten Visitor Center des Grand Canyon National Parks. An diesem Tag waren wir leider nicht ganz so früh unterwegs, wie wir das normalerweise sind und so standen wir ca. eine Meile vor dem Eingang zum Park im Stau. Moni rechnete damit, dass die Hauptsaison für diesen Park eigentlich erst im April oder Mai hätte beginnen sollen. Ostern und Springbreak sind aber auch für einheimische Touristen, sehr viele Chinesen und Inder, der ideale Reisezeitpunkt um zum Grand Canyon zu fahren. Nach etwa zwei Stunden vom Parkplatz bis zu unserem Startpunkt mit dem Gratisbus zum Hermits Rest, begannen wir endlich unsere 12 Kilometer Wanderung entlang des South Rim. Diese Wanderung führt entlang des Abgrundes mit wunderbaren Aussichtsplattformen zum Canyon. Die Farben der unterschiedlichen Gesteinsschichten sind einmalig und wenn man bedenkt, dass für dieses wunderschöne Monument zwei Milliarden Jahre notwendig waren – schier unvorstellbar. Kurz gesagt: vor 65 Millionen Jahren, als Dinosaurier noch die Erde bewohnten, war der Grand Canyon schon uralt. Wie klein und unbedeutend sind wir Menschen erst!?! Wieder zurück beim Parkplatz fuhren wir zum Grandview Point um den Sonnenuntergang zu sehen. Wir fanden recht schnell einen Parkplatz und genehmigten uns erst einmal Abendessen. Es ist immer wieder faszinierend wie die Leute auf unseren kleinen Camper reagieren. Fast jeder läuft staunend vorbei und sagt Dinge wie: «Wow, cool!» oder «I like your Van – just amazing» oft der Anfang von Smalltalk, woraus sich hie und da sehr interessante Gespräche entwickeln, die nicht selten im Austausch von Adressen und Einladungen enden. Den Sonnenuntergang sahen wir an diesem Abend nicht wirklich, es war einfach zu bewölkt am Horizont. Am nächsten Morgen brachen wir schon früh auf, um nicht erneut im Stau zu stehen. Diesmal ging die Rechnung auf. Wir waren kaum auf dem Parkplatz schon im Bus Richtung Ausgangspunkt für unsere nächste Wanderung und gegen Mittag schon wieder auf dem Weg weiter nach Page in Arizona.
​
Auf nach Page
Wir fanden auch gleich auf Anhieb einen wunderschönen Campingplatz wo wir uns auf eine warme Dusche freuten. Leider blieb es beim Gedanken an eine warme Dusche. Man muss dazu sagen, dass die Bedienung der Duschen fast an allen Orten unterschiedlich ist. Mal muss man ganz nach links drehen, mal ganz nach rechts, mal muss man ziehen, mal drücken oder man muss nach oben schieben oder eben nach unten... oft haben die Duschen am Kopf auch noch einen separaten Ein-bzw. Ausschalter – es ist irgendwie ähnlich wie beim Tanken, es gibt keine Regeln, sondern nur Ausnahmen. Weder Moni noch ich konnten an diesem Abend warm duschen. Es gab stattdessen eine kalte Dusche mit anschliessendem Apéro bei einem Deutschen Ehepaar, welches seinen fünfwöchigen Urlaub mit Mietcamper verbrachte. Heidi und Peter hiessen die beiden und wir hatten einen wunderschönen Abend mit Bier, Pecannüssen, Studentenfutter und Beef Jerky. Da wir am Tag zuvor am Horseshoe Bend vorbeigefahren sind, sahen wir das dortige Verkehrschaos und die Parkplatznot aus nächster Nähe. Von diesem Parkplatz sind es etwa 500 Meter zu Fuss zur absolut sehenswerten Attraktion, dem Horseshoe Bend. Wir entschlossen uns daher am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe hinzufahren, da wir nicht unbedingt mit hunderten anderen Touristen am Abgrund stehen wollten. Gesagt getan, waren wir wohl kurz nach Sonnenaufgang am Ziel. Es hatte nur ein paar dutzend andere Touristen und wir konnten sogar einen geeigneten Spot für unsere Fotos ergattern. Weiter ging es in den nahe gelegenen Ort Page, wo wir eine Tour durch den Antelope Canyon buchen wollten.

Überall sagte man uns, sie seien bereits seit Monaten ausgebucht und hätten erst wieder in einem Jahr freie Plätze. Es ist für uns schwer verständlich, dass man heute alles nur noch mit Monatelanger Vorausplanung und Reservation machen kann. Kein Wunder landen einige in einem Burnout! Schliesslich wurden wir doch noch fündig und hatten wohl eine Tour der besonderen Art. Eine Kleingruppe mit vier weiteren Besuchern und einem absolut sympathischen Guide Namens Jerry, einem Navajo Indianer. Nach dem Besuch des Canyons war uns auch klar, weshalb man die Tour nicht auf eigene Faust machen konnte. Um eine solch grosse Menge an Touristen sicher durch den Canyon zu führen ohne Unfälle oder Staus, sind Guides absolut Notwendig. Es war Ihnen auch nicht egal, was man geknipst bzw. fotografiert hatte. Bei einigen Fotos standen sie helfend zur Seite, damit man den richtigen Winkel und Bildausschnitt erwischte. An fast jeder Ecke liess sich mit mehr oder weniger Fantasie Tiere oder Menschliche Gesichter erkennen. Doch seht und urteilt selbst, einige Bilder findet ihr weiter unten in unserer Blog-Galerie. Noch am selben Tag fuhren wir zum Glen Canyon Dam, welcher rund eine Meile ausserhalb von Page liegt und den Lake Powell bildet. Folgt man dem Colorado River weiter runter Richtung Golf von Kalifornien, kommt noch der Lake Mead, welcher vom allseits bekannten Hoover Dam gebildet wird. Vor uns lag noch eine rund dreiviertelstündige Fahrt nach Lee’s Ferry, ein bei Touristen recht unbekanntes Gebiet. Wir fanden einen wunderschön gelegenen Campground unweit eines kleinen Strandes direkt am Colorado River. Mit angezogener Badehose und Flipflops legten wir die paar Meter mit Badetuch unterm Arm zu Fuss zurück. Wir wollten eigentlich kurz zwecks Abkühlung reinhüpfen, was wir aber dann doch lassen mussten – das Wasser war einfach zu kalt. Etwas weiter hinten im Tal befand sich die Lonely Dell Ranch, eine alte, verlassene Ranch die bis mitte der sechziger Jahre bewohnt war. Wir zogen uns wieder auf den Campingplatz zurück, wo wir eine wunderbar ruhige Nacht verbringen durften. Früh morgens am nächsten Tag wanderten wir den rund 7.5 Kilometer und 500 Höhenmeter umfassenden Spencer Trail. Die Aussicht ins Tal und auf den Colorado River war einfach atemberaubend. Es gibt wohl nichts Schöneres als zu zweit auf dem Gipfel zu sitzen mit etwas Picknick aus dem Rucksack und der Stille zu lauschen. Ab und zu ein Pfeifen oder Krächzen eines Vogels und die lauwarmen Böen des Windes im Gesicht zu spüren. Zurück auf dem Campingplatz hatte sich ein junges, sehr nettes Pärchen aus Oregon neben uns einquartiert. Sie hatten selber einen etwas kleineren, alten Schulbus zum Camper umgebaut. Hannah und Ethan hiessen die beiden. Wir erzählten uns gegenseitig unsere Reiserouten und gaben uns Tipps für weitere Hotspots, die nicht ganz so touristisch aber dennoch sehenswert sind. Es war ein wunderschönes, spontanes Aufeinandertreffen von Menschen, die ähnlich gestrickt sind wie Moni und ich.

Navajo National Monument
Von einheimischen Touristen hatten wir ausserdem erfahren, dass wenn wir Richtung Kayenta in Arizona fahren, wir unbedingt einen Abstecher zum Navajo National Monument machen sollten. Da dies in der Tat unsere Richtung war, folgten wir dem Vorschlag. Dieser eher unbekannte Park hat sogar einen eigenen kleinen Campingplatz, welcher genau wie das Besucherzentrum und die geführte Tour für Besucher kostenlos ist. Wir blieben drei Nächte und wir können Euch sagen, sie gehören wiederum zu unseren Highlights. Am letzten Tag unseres Navajo National Monument Besuchs nahmen wir an der geführten Tour eines einheimischen Navajo Indianers Namens Jim Black teil. Die Wanderung zum Betatakin zu machen war ein ganz besonderes Erlebnis. Es war eine Reise zu einem Volk, dessen wirkliche Geschichte nur vermutet werden kann. Die Ancestral Pueblo, was in der Sprache der Navajo soviel bedeutet wie «die Uralten» oder «die Vorfahren» lebten in Betatakin für cirka 50 Jahre. Das im 13. Jahrhundert in einer Felsenhöhle errichtete Dorf diente als Ort zum Leben und Arbeiten. Sie lebten als Jäger und Sammler aber auch Landwirtschaft wussten sie zu nutzen. Die Ruinen des Dorfes wurden im Jahr 1909, kurz nach der Ernennung des Gebietes zum National Monument, erstmals entdeckt. Jim erzählte viel über Tiere, Pflanzen und von den Bräuchen, die vermutlich dereinst hier stattgefunden hatten. Er sang Lieder, die an eine längst vergessene Zeit erinnerten und wir nur noch aus Indianerfilmen oder Dokus von indigenen Völkern kennen. Für uns ein einmaliges Erlebnis. Morgen werden wir bei Sonnenaufgang schon unterwegs zum Monument Valley sein. Davon werden wir das nächste mal berichten.
4 Comments
Martin Berchtold
16/4/2018 09:26:36

Hallo euch zwöi
So wie ihr auf den Fotos strahlt, geht es euch gut? Das freut uns natürlich.Wahnsinnige Felsformationen wie von Hand geschliffen sieht man auf euren Bildern. Ja der Unterschied von "Glanz und Glimmer" zu der famosen Natur ist Fänomenal.
Pascal mit Hut, der steht gut. Monika mit Käppi, "lueget so richtig häppi" Blue und ihr zwei in der Wüste beim Grillieren, sieht gut aus, ist aber schon Einsam oder?
Immer wenn ich den Kommentar schreibe, ist das dasZeichen, dass wir den Bericht und Fotos verschlungen haben und dan. Sehnsüchtig den nächsten erwarten.
Macht weiter so wir geniessen mit euch
LG
M & P

Reply
Pascal link
20/4/2018 00:43:52

Hallo zäme
Eure Kommentare freuen uns immer wieder und das Ihr auf diese Weise etwas mit uns mitreist :-) Nach gut 2 1/2 Monaten geht es uns immer noch sehr gut. Wir haben uns mittlerweile gut an die amerikanischen Gepflogenheiten angepasst. Wir laufen mit grossen Kaffeebechern in der Hand herum, nehmen alles etwas lockerer und geniessen die Freiheiten in diesem Land. Wir rechnen in Gallons und Pounds und sprechen mit wildfremden Leuten über "Gott und die Welt", manchmal auch über Trump. Viele Amerikaner scheinen sich für ihn zu schämen und wollen unsere Meinung dazu hören. Wir jedoch äussern uns nicht dazu, da es uns nichts angeht und es weder unser Land noch unsere Politik ist. Wir fühlen uns rundum wohl und freuen uns auf die Abenteuer, die noch vor uns liegen.
Nun wünschen wir Euch eine gute Zeit und weiterhin einen warmen Frühling.
Liebe Grüsse
Monika & Pascal

Reply
Sue
20/4/2018 00:54:38

hi
saw you recently in a parking lot near Page. Unfortunately I can't read the language but the pictures look awesome. We really do have a very beautiful country, don't we? safe journey and enjoy. Sue

Reply
Pascal link
21/4/2018 02:04:53

Hi Sue,
thank you very much for your message. We don't know each other but did we have a conversation? We wish you all the best. Monika and Pascal

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    Autor

    Pascal Berchtold
    ist ausgebildeter Automobildiagnostiker, Verkehrsexperte ASA mit abgeschlossenem Wirtschaftsstudium.  Seine Freizeit verbringt er bevorzugt als Wanderer, Reisender mit Foto- und Videokamera. Aufgewachsen in einer Camperfamilie ist er schon in vielen europäischen Ländern unterwegs gewesen. Als Backpacker hat er unter anderem  Neuseeland und Thailand besucht und ist mit dem Mountainbike  durch Mauritius gereist. Auf seinem "big roadtrip" durch die USA und Kanada reiste er zusammen mit seiner Frau Monika und dem eigenen Camper "Blue" in neun Monaten fast 50'000 Kilometer quer durch Nordamerika. In Hawaii und Neufundland suchte er die Abgeschiedenheit und einmalige Natur dieser wilden Inseln.

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    Autorin

    Monika Poffet
    ist Anästhesie Pflegefachfrau und Rettungssanitäterin.
    Sie ist ein absoluter Reiseprofi und hat schon viel von der Welt gesehen. Auf ihren Reisen durch Neuseeland, Australien, Südamerika, Afrika und sogar Ladakh sammelte sie ihr breites Reise-Know-How. Sie geniesst die Landschaften wandernd, per Mountainbike oder mit sonstigen Vehikeln. Immer mit dabei ist ihre Kamera. 
    Auf ihrem "big roadtrip" durch die USA und Kanada reiste sie zusammen mit ihrem Mann Pascal und dem eigenen Camper "Blue" in neun Monaten fast 50'000 Kilometer quer durch Nordamerika. In Hawaii und Neufundland suchte sie die Abgeschiedenheit und einmalige Natur dieser wilden Inseln.

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