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Man reist ja nicht um anzukommen, sondern um zu reisen.
Johann Wolfgang von Goethe

3/3/2018 9 Comments

Live Free or Die...

Text & Fotos: Pascal, Monika
Die ersten drei Wochen brachten nebst vielen, bereichernden Erlebnissen auch einige negative aber trotzdem wertvolle Erfahrungen mit sich. Wie es mit Erfahrungen leider immer ist – man macht sie immer erst nachdem man sie gebraucht hätte. Sie zeigen uns, dass auch mit einem ausgeklügelten Plan immer noch was schiefgehen kann. So hatten wir beim hinteren linken Reifen einen schleichenden Luftverlust, unsere Kreditkarte wurde unbemerkt vermutlich beim Tanken kopiert und jemand hat damit im grossen Stil illegal Eingekauft. Zu guter Letzt noch die Binsenweisheit, dass die Enge im Camper mit all unserem Gepäck nach einem Einkauf nur noch Enger wird. Daraus resultierte ein wiederholtes Umpacken, damit sich für jedes Ding an Bord ein Platz finden liess, an dem es A) gut und sicher verstaut ist und B) auch schnell und ohne grosses umkrempeln auffindbar sein sollte. Die ersten paar Campgrounds standen wir noch zwischen den Riesencampern der Amis und blickten seitlich an deren haushohe Wände. 
Bild
Monika mit zwei Easyridern, die mit Ihrem Motorrad die ganze USA bereist haben.
Es fühlte sich ein bisschen an wie zwischen riesigen Bussen eingeparkt zu sein. Es muss gesagt sein, dass campen in den USA erheblich anders ist, als campen in Europa. Sowohl Wohnwagen und als auch normale Camper haben hier oft Abmessungen von Sattelschleppern samt Anhänger und dann hängt da noch ein Boot oder ein Auto (und meistens auch kein Kleinwagen) oder beides hinten dran. Wie soll ich sagen: Die Amerikaner lieben halt das einfache Leben genauso wie wir.
 
Etwas später entschieden wir uns, nur noch auf Zeltplätze zu fahren, die für unseren Blue gerade gross genug zum parken waren. Oft sind Tische und Bänke sowie Wasser, Strom und sogar TV Anschluss schon fix vorhanden. Nebeneffekt: sie sind etwas günstiger als die Full Hookups, die wir eigentlich gar nicht benötigen und oft auch ausgebucht sind.
 
Aber zurück zu unseren Klageliedern: In der ersten Woche bemerkten wir, dass wir bei einem Rad ständig Luft verloren hatten. Nach mehrmaliger Kontrolle mussten wir feststellen, dass leider kein Nagel oder undichtes Ventil die Ursache gewesen war. Ein ungutes Gefühl blieb. Dank „Walmart“ Einkaufszentrum konnten wir uns mit super Reparaturmaterial eindecken. Nun sind wir für fast alle Fälle gewappnet. Den Reifen hat Pascal schlussendlich reparieren können. Doch die nächst Überraschung folgte sogleich:
Irgendwo an einer Tankstelle oder Parkticketautomat musste unsere Kreditkarte illegal kopiert worden sein. Plötzlich hatten wir Zahlungen auf unserer App registriert, die wir selber gar nicht getätigt hatten und auch völlig an anderen Ort gemacht wurden, als wir überhaupt waren. Lange Rede kurzer Sinn – die Karte wurde gesperrt und eine neue habe ich bereits an einen vor uns reservierten Campingplatz liefern lassen. Glücklicherweise haben wir die Fehler überhaupt entdeckt so kamen wir mit einem blauen Auge davon. Einzige Kosten waren die teuren Telefonate in die Schweiz.
Unser Fazit: Wir zahlen nur noch Cash! Ganz besonders bei Tankstellen und Parkticketautomaten. Freiheit hat immer auch einen Preis aber wenn wir uns das Motto von New Hampshire zu eigen machen - Live free or die - ein Leben ohne Kämpfen funktioniert meist nicht. Wir aber nehmen die Herausforderung an. Zu guter Letzt haben wir die Erfahrung gemacht, dass viele Campgrounds, die angeblich völlig ausgebucht seien, plötzlich doch noch freien Platz haben, wenn wir mit unserem „Auto mit Dachzelt“ einen Zeltplatz nehmen. Wir brauchen weder Strom noch Wasser noch TV Anschluss oder Abwasserkanal. Mittlerweile haben wir Zentralflorida verlassen und sind Richtung Miami unterwegs. Ein Zwischenstopp am wunderschönen Pompanobeach. Wir haben circa eine Stunde nach einem Parkplatz gesucht! Aber Leute, es hat sich gelohnt. Weisser, sehr sauberer Traumstrand mit herrlich klarem und warmem Wasser, wunderbare Wellen... ein Traum zum Baden. Die vielen Leute genossen alle friedlich das Strandleben.
Den Äußeren Teil von Miami wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und wir sind problemlos mit dem Camper durch die leicht hektischeren Strassen von Miami und Miami Beach gekurvt. Unseren 10 Kilometer Spaziergang führte uns kreuz und quer durch die Strassen von Miami Beach. Wir schlenderten den Ocean Drive entlang, Schmunzeln über einige „Schicki Micki“ Szenen, aber alles in allem war es sehr unterhaltsam. Zurück ging es auf unseren Campingplatz etwas ausserhalb Miamis in Homested. Am nächsten Tag galt es einen unserer Meilensteine bzw. einen Traum wahr werden zu lassen und das war, über die Florida-Keys bis nach Key West zu fahren. 157 Meilen über einen einzigen Highway, der die einzelnen Inseln mit Brücken verbindet. Links der Atlantik und rechts der Golf von Mexiko bzw. die Bay of Florida. Ein wunderschönes Erlebnis und das mit unserem eigenen Camper. Vielerorts sieht man aber immer noch die Schäden und Zerstörung die der Hurrican von letztem September angerichtet hatte. Einiges ist bereits wiederaufgebaut, aber längst nicht alles. Häuser sind verlassen, Wohnwagen liegen völlig demoliert am Strassenrand, Müll in den Mangrovengebieten soweit das Auge reicht. Glücklicherweise sieht in Key West alles ganz normal aus oder die Schäden sind schon behoben worden. Oder wurde Key West selber gar nicht so schwer getroffen? Am südlichsten Punkt unserer Reise, haben wir einen Campingplatz an vorderster Front einer kleinen Landzunge mitten im Golf von Mexico direkt am Meer ergattert. Die riesigen Camper der Amerikaner hatten hier keinen Platz! Von hier sind es nur gerade 90 Meilen Luftlinie nach Kuba. Der Charme des Städtchens hat uns sehr gefallen und am Mallory Square entdeckten wir per Zufall einen wunderschönen Hafenspaziergang den „Harbour Walk“, der uns Einblicke ins Leben am Wasser bot. Es gab Fischer die ihr Fanggerät reinigten und die Überreste des Fangs den Pelikanen verfütterte. Überall gab es Seafood Restaurants und Bars. Spontan buchten wir einen Sonnenuntergangs-Segelturn auf einem Dreimaster-Piratenschiff. Der Kapitän sah Jonny Depp verflixt ähnlich und als wir mit Kanonen auf andere Schiffe zu feuern begannen, fühlten wir uns erst recht als „Piraten der Karibik“.
Das nächste Ziel unsere Reise sind die Everglades, eine riesige Sumpflandschaft mit üppiger Vegetation! Unsere Vorstellungen von Hitze, Moskitos und Massentourismus hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Im Ernest F. Coe Visitorcenter kaufen wir den „Annual Pass“ einen Jahrespass für sehr viele National Parks der USA. Ein Einzeleintritt kostet schnell mal 25 Dollar. Der Annual Pass für unser Fahrzeug und zwei Adults kostet 80 Dollar, klar dass sich diese Investition für uns auszahlen wird. Am ersten Tag in den Everglades  sind wir im südlichen Teil des Parks auf einigen kurzen Wanderungen auf wunderschön gemachten Holzstegen auf Pfählen unterwegs. Fasziniert vom endlosen „Sawgrass-Sumpf“ (Riedgras) beobachten wir an Wassertümpeln viele Vögel, Eidechsen und zwei Alligatoren. Da wussten wir noch nicht, dass wir am nächsten Tag etwa 100 Alligatoren sehen werden, die uns vor die Kameras kommen.
Die Everglades sind ein riesiges Gebiet und sehr abwechslungsreich. Von Zypressen und Mahagonywäldern bis hin zu Riedgrassteppen und Mangrovenwäldern, die alle im Knietiefen Wasser liegen. Am nächsten Tag wollten wir unbedingt noch eine „Airboattour“ machen. Diese Boote haben einen schätzungsweise im Durchmesser zwei Meter grossen Propeller am Heck, der über dem Wasserspiegel liegt. Angetrieben werden die Dinger von einem leistungsstarken V8 Motor, welcher entsprechend laut ist. Daher bekommt man mit dem Bordingpass auch noch gleich Ohrstöpsel gereicht. Die Fahrt war einfach fantastisch. Die Nähe zum Wasser und wie man über das Sawgrass hinweg schwebt, die Perspektive vom Boot aus ist unglaublich schön!
Über die relativ unbekannte „CR 94“, ein Geheimtipp eines Rangers, fahren wir diesem Scenic Drive entlang und bestaunen viel Alligatoren in ihrem natürlichen Lebensraum.
Unsere Reise geht nun wieder etwas Nord- und dann Richtung Westen durch die Staaten Alabama, Mississippi und Luisiana, wo wir einen Abstecher nach New Orleans machen werden. See you later alligator!!!
9 Comments
Martin Berchtold
4/3/2018 12:50:40

Hallo Monika und Pascal
Ja mit den Kreditkarten ist das so ne Sache. Durch eine spezielle Software können die Daten deiner KK auch in deiner Tasche abgelesen und dann verwendet werden. Als Schutz gibt es sogenannte spezielle Hüllen, die das verhindern sollen. Man sagt die Karte in alufolie eingewickelt vernhindert das auslesen auch.
Ein sehr schönen interessanten Bericht habt ihr geschrieben und mit genialen Fotos belegt.
Macht weiter so gniesset`s wir freuen uns auf den nächsten Bericht
LG M & P

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Monika und Pascal
5/3/2018 02:23:28

Hallo M&P
Danke für euren Tip bezüglich der Kreditkarte. Heute haben wir die ersten Schweizer (aus St.Gallen) getroffen, die ebenfalls ihren Camper mit der Rederei "Seebridge" in die USA verschifft haben. Daraus ergeben sich viele interessante Gespräche , besonders auch mit den interessierten Amerikanern, die ab unserem kleinen "Blue" staunen und Freude haben!
Liebe Grüsse aus San Antonio, Texas
Moni und Pasci

Reply
Elsbeth und Sepp Poffet
4/3/2018 19:09:57

Ihr Lieben Weltreisenden
unglaublich, was ihr alles erlebt. Danke für den interessanten Bericht und die eindrücklichen Bilder, besonders die Alligatoren sind fast beängstigend! Wie weit weg waren die denn? Wir sind froh, dass ihr die Anfangsprobleme ohne grossen Schaden überstanden habt und wünschen euch von Herzen gute Weiterfahrt. Hoffentlich bis bald
liebe Grüsse P&M

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Monika und Pascal
5/3/2018 02:28:12

Hallo P&M
Unterdessen sind wir im "USA Reise Leben" angekommen und geniessen es, in den Tag zu leben und spontan Exkursionen zu unternehmen. Einfach Leben und geniessen! Die Alligatoren haben wir nahe gesehen, aber mit einem respektvollen Sicherheitsabstand. Und immer im Visier, ob sie gerade gespiessen haben oder hungrig sind, hi, hi!
Liebe Grüsse aus dem mexikanischen Städtchen San Antoinio in Texas
Moni und Pasci

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Burch Corinne
11/3/2018 19:33:14

Hey Moni, habe es endlich geschafft auf eure Seite zu gehen. Habe alle Blogs nachgelesen und bin gespannt auf die nächsten Abenteuer die ihr erlebt. Ich wünsche euch viel Vergnügen und weiterhin eine Unfallfreie Fahrt mit dem Blue. Machts gut und passt auf euch auf! Liebe Grüsse aus Luzern Corinne

Reply
Monika
12/3/2018 04:05:14

Hallo Corinne
Schön von dir zu hören! Wie es euch wohl in der Innerschweiz ergeht? Wir geniessen das Leben im "jetzt" in vollen Zügen. Was gibt es Schöneres, als einfach auf den Körper zu hören, der einem sagt, wann er Ruhe braucht oder wann der Magen knurrt und wir etwas feines essen!
Bald sind wir mit dem nächsten Blogg online, bis dann!
Liebe Grüsse aus Arizona
Monika und Pascal

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nienke tolman
12/3/2018 15:17:56

Hallo Pascal en Monika, wat een geweldige reis moet dit zijn. en ja zoals je al vertelde tegenslag kun je niet altijd vermijden. Wat een mooi verhaal schrijven jullie. Zo beleef ik het ook een beetje mee. Dank daarvoor. Ik wens jullie nog een mooie voortzetting van dit avontuur en hoop en wens jullie toe dat verdere negatieve ervaringen mogen/zullen uitblijven. Lieve groet voor jullie beiden! Nienke

Reply
Pascal
20/3/2018 04:27:35

Liebe Nienke
vielen Dank für Deinen Kommentar. Diese Reise ist für uns wirklich ein Traum, ein Traum der wahr geworden ist. Wir haben letzte Woche die Anza Borrego besucht und mitten in der Wüste übernachtet. Man hört da wirklich gar nichts und der Sternenhimmel war sowas von klar. Wir wünschen Dir eine gute Zeit und dass der Frühling auch in Holland bald kommt. Liebe Grüsse Monika und Pascal

Reply
Brigitta und Leo Baumann Luzern
2/4/2018 19:48:28

Liebe Monika lieber Pascal Möglicherweise mache ich etwas ein Durenand. Nach einigen Versuchen herauszufinden wo ihr seid und wie es euch geht bin ich wohl fündig geworden und habe mit grossem Interesse eure Berichte gelesen. So spannend! Wir wünschen euch weiterhin viel Glück, keine negativen Erlebnisse mehr, einfach alles alles Gute. Fernweh bekommen könnte man schon!
Herzliche Grüsse aus Luzern



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    Autor

    Pascal Berchtold
    ist ausgebildeter Automobildiagnostiker, Verkehrsexperte ASA mit abgeschlossenem Wirtschaftsstudium.  Seine Freizeit verbringt er bevorzugt als Wanderer, Reisender mit Foto- und Videokamera. Aufgewachsen in einer Camperfamilie ist er schon in vielen europäischen Ländern unterwegs gewesen. Als Backpacker hat er unter anderem  Neuseeland und Thailand besucht und ist mit dem Mountainbike  durch Mauritius gereist. Auf seinem "big roadtrip" durch die USA und Kanada reiste er zusammen mit seiner Frau Monika und dem eigenen Camper "Blue" in neun Monaten fast 50'000 Kilometer quer durch Nordamerika. In Hawaii und Neufundland suchte er die Abgeschiedenheit und einmalige Natur dieser wilden Inseln.

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    Autorin

    Monika Poffet
    ist Anästhesie Pflegefachfrau und Rettungssanitäterin.
    Sie ist ein absoluter Reiseprofi und hat schon viel von der Welt gesehen. Auf ihren Reisen durch Neuseeland, Australien, Südamerika, Afrika und sogar Ladakh sammelte sie ihr breites Reise-Know-How. Sie geniesst die Landschaften wandernd, per Mountainbike oder mit sonstigen Vehikeln. Immer mit dabei ist ihre Kamera. 
    Auf ihrem "big roadtrip" durch die USA und Kanada reiste sie zusammen mit ihrem Mann Pascal und dem eigenen Camper "Blue" in neun Monaten fast 50'000 Kilometer quer durch Nordamerika. In Hawaii und Neufundland suchte sie die Abgeschiedenheit und einmalige Natur dieser wilden Inseln.

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